Warum dieses Land?
Liechtenstein, das letzte Überbleibsel des Heiligen Römischen Reiches, wurde 1719 gegründet und hat enge Bindungen an die Schweiz. Das Land ist berühmt für seine niedrigen Steuern und hohen Gehälter sowie als Banken- und Handelsplatz, hat aber auch von allen europäischen Ländern die größte Industriekonzentration. Liechtenstein ist mit 25 km Länge und 6 km Breite nicht sehr groß, aber die Hauptstadt Vaduz weist eine beeindruckende Bergkulisse auf, die bei Wanderern und Radfahrern und im Winter bei Skifahrern sehr beliebt ist.
Die Arbeitslosenquote war 2012 mit 2,4 % bei einer
Jugendarbeitslosigkeit von 2,75 % die niedrigste in Europa. Arbeitskräftemangel herrscht im Handwerk und bei qualifizierten technischen Fachkräften.
Arbeitsuche
Die beste Adresse für die Arbeitsuche in Liechtenstein ist die Website des Arbeitsmarkt Service Liechtenstein (http://amsfl.li). Der AMS ist ein öffentlicher Arbeitsmarktservice, der Ihnen weitere Informationen bietet.
Tipps für die Bewerbung
In Liechtenstein ist es üblich, sich für eine Stelle schriftlich zu bewerben. Wenn Sie sich per E-Mail bewerben, verwenden Sie möglichst PDF-Dateien. Schicken Sie eine Datei mit Ihren kompletten Bewerbungsunterlagen: Anschreiben, Lebenslauf mit Foto, Referenzen und Empfehlungsschreiben, Abschlusszeugnis und andere Unterlagen, die für die Stelle von Bedeutung sind. Vergessen Sie nicht, Ihre Kontaktdaten anzugeben.
Nachdem Sie sich beworben haben, erhalten Sie eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch oder eine (schriftliche) Absage. Nach dem Vorstellungsgespräch können Sie mit einem Test oder einem Assessment rechnen. Bis zur Unterzeichnung des Arbeitsvertrags finden möglicherweise bis zu drei Gespräche statt.
Ist es üblich, dem Lebenslauf ein Foto beizufügen?
Ja, es ist auf jeden Fall zu empfehlen, dem Lebenslauf ein Foto beizufügen.
Werden handschriftliche Bewerbungen bevorzugt?
Nein - nur wenn der Arbeitgeber dies ausdrücklich verlangt, sollte eine Bewerbung handschriftlich vorgelegt werden.
Wird ein Lebenslauf im Europass-Format generell verwendet und akzeptiert?
Nein, es wird geraten, das in der Schweiz übliche Lebenslauf-Format zu verwenden. Eine Mustervorlage finden Sie unter http://www.amsfl.li.
Telefonische Kontaktaufnahme
Wenn Sie beim Arbeitgeber anrufen, verlangen Sie die genannte Kontaktperson. Stellen Sie nicht zu viele und nur gezielte Fragen. Fassen Sie sich kurz.
Sollte ich meiner Bewerbung Zeugnisse beifügen?
Am besten ja, oder Sie sollten sie spätestens zum Vorstellungsgespräch mitbringen.
Sollte ich Referenzen, Empfehlungsschreiben oder ein Führungszeugnis vorlegen?
Empfehlungsschreiben und Referenzen sind für den Personalverantwortlichen sehr wichtig, müssen aber nur auf Verlangen vorgelegt werden.
Übliche Zeitspanne zwischen der Ausschreibung einer Stelle und dem Arbeitsantritt
Zwischen 1 und 3 Monaten.
Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Bewerber sollten möglichst viel über das betreffende Unternehmen wissen: beispielsweise Informationen über das Unternehmen, seinen Umsatz, seine Größe, die Branche, geografische Lage, Organisationskultur usw.
Bereiten Sie sich auf folgende oder ähnliche Fragen vor: Warum möchten Sie für unser Unternehmen arbeiten? Was wissen Sie über unser Unternehmen? Sie sollten sich die Fragen, die Sie stellen möchten, aufschreiben. Seien Sie vorsichtig mit persönlichen oder beruflichen Informationen, die der Arbeitgeber im Internet über Sie finden kann.
Angemessene Kleidung
Ihre Kleidung sollte dem Unternehmen und der betreffenden Stelle angemessen sein. Vermeiden Sie zu leuchtende Farben und zu enge Kleidung und halten Sie sich bei Make-up und Schmuck zurück.Wer wird anwesend sein?
Normalerweise wird das Gespräch von bis zu drei Personen geführt, darunter zumindest einem Vertreter der Personalabteilung und einem Vorgesetzten.
Gebe ich den Anwesenden die Hand?
Ja, in Liechtenstein ist es üblich, sich die Hand zu geben.
Gibt es einen typischen Ablauf des Vorstellungsgesprächs?
Ein Vorstellungsgespräch dauert 1 bis 2 Stunden. Tests oder Assessments können zusätzlich mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
Es gibt strukturierte (feste Fragen, die einen einfachen Vergleich der Bewerber ermöglichen), teilstrukturierte und unstrukturierte Vorstellungsgespräche. Meistens werden teilstrukturierte Gespräche geführt. Eine mögliche Struktur kann folgendermaßen aussehen: Einleitung, Vorstellung des Unternehmens, Fragen an den Bewerber (Stelle, Ausbildung, Interessen, Fortbildung,
Kompetenzen, Teamgeist usw.); Hobbys und außerberufliche Tätigkeiten; persönliche Ziele; Vertragsverhandlungen; Zusammenfassung und nächste Schritte.
Die Atmosphäre ist kooperativ, offen und zwanglos. Bei der Hälfte der Fragen geht es um berufliche, bei der anderen Hälfte um nicht berufsbezogene Themen. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Motivation nachweisen. Der Arbeitgeber will möglichst viel über die Motivation, den Kenntnisstand und die Kompetenzen, aber auch über die Persönlichkeit des Bewerbers erfahren.
Am Ende des ersten Vorstellungsgesprächs können Sie jede Frage stellen. Über die Gehaltsvorstellungen wird in der Regel im zweiten Gespräch gesprochen.
Welche Fragen sind nicht zulässig?
Fragen zu einer geplanten Schwangerschaft, zu Krankheiten, Religion oder politischen Einstellungen sollten nicht beantwortet werden, sofern sie für die Stelle nicht relevant sind.Aushandlung Ihrer Vergütung und zusätzlicher Leistungen
Sie können Ihre Vergütung aushandeln. In der Regel wird mit dem Personalleiter verhandelt. Es ist unter Umständen sinnvoll, zunächst eine Gewerkschaft zu kontaktieren, um sich über die Gehaltsspanne in der betreffenden Berufsgruppe zu informieren. Normalerweise wird ein Monats- oder ein Jahresgehalt angegeben. Urlaubsgeld ist eingeschlossen, Prämien hingegen nicht, zumindest nicht im Festgehalt. Die häufigsten freiwilligen Zusatzleistungen sind: Essensgutscheine, Firmenwagen, Mobiltelefon, Sportgutscheine, Kantine, Laptop usw.
Ist ein Probearbeiten wahrscheinlich?
Nur selten wird 1 Probetag verlangt, kann aber in bestimmten Situationen durchaus Nutzen bringen. Sie können das Probearbeiten ablehnen, aber es kann sinnvoll sein, als Bewerber die Tätigkeit kennenzulernen.
Wie lang ist die übliche Probezeit?
1 bis maximal 3 Monate.
Erstattet der Arbeitgeber meine Kosten für die Wahrnehmung des Vorstellungsgesprächs?
Ja, aber fragen Sie vorab danach.
Wann erfahre ich das Ergebnis?
Der Arbeitgeber sollte Ihnen am Ende des Vorstellungsgesprächs mitteilen, wann die
Entscheidung getroffen wird, bzw. wie die nächsten Schritte aussehen. Sollte das nicht der Fall sein, fragen Sie danach.
Feedback und Nachfragen
Nach dem Vorstellungsgespräch können Sie anrufen und um Feedback bitten.
Wie früh sollte ich zum Gespräch erscheinen?
Es ist üblich, 10 Minuten vor Beginn da zu sein und sich anzumelden.