Schweden - um Arbeit zu suchen

Staat: Schweden
Amtssprachen: Schwedisch
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
Einwohnerzahl: 9,6 Millionen
Hauptstadt: Stockholm
Währung: Schwedische Krone (SEK)
EU- oder EWR-Mitglied: EU
Telefonvorwahl: +46
Internet-Ländercode: .se

Warum dieses Land?

Schweden erreicht regelmäßig Spitzenplätze im weltweiten Vergleich in Bezug auf Gesundheitswesen, Lese- und Schreibfähigkeit und menschliche Entwicklung, und seine Wirtschaft ist eine der 10 wettbewerbsfähigsten der Welt. Die Schweden sind für Neutralität und Konsensorientierung bekannt. Bei hohen Steuern und einem großzügigen Wohlfahrtssystem sind die Einkommensunterschiede gering und die Gewerkschaften mächtig.

Die größten Wirtschaftszweige sind Maschinenbau, Telekommunikation, die Automobil- und Arzneimittelindustrie. Prognosen sehen kommende Arbeitsplatzverluste in der verarbeitenden Industrie und der Land- und Forstwirtschaft, aber neue Stellen im staatlichen und privaten Dienstleistungswesen und dem Baugewerbe. Stellen für Hochschulabsolventen im Journalismus sind hart umkämpft. Weniger Wettbewerb gibt es aktuell auf dem Arbeitsmarkt für qualifizierte Bauingenieure, Spezialisten in IT- und Bauwesen und medizinische Fachkräfte, u. a. Ärztinnen und Ärzte, Hebammen und Krankenpflegekräfte.


Arbeitsuche

Qualifizierte Bewerber - insbesondere im IT- und Finanzbereich - suchen meist auf den Websites von Unternehmen nach Stellenangeboten. Inzwischen sind auch Initiativbewerbungen immer häufiger. Das schwedische Arbeitsamt vermittelt haupt-sächlich Stellen für ungelernte Arbeitskräfte und arbeitet eng mit Vermittlungsagenturen zusammen. Seine Website (siehe die Seite Links im EURES-Portal) offeriert die meisten Stellenangebote in Schweden.

Tipps für die Bewerbung

Üblicherweise nehmen Bewerber vor der Bewerbung Kontakt mit dem Ansprechpart­ner auf, um weitere Informationen über die Stelle zu erhalten. Üblich ist es auch, beim Vertreter der Gewerkschaft Informationen über Gehälter einzuholen.

Befolgen Sie stets die Anweisungen in der Stellenanzeige. Elektronische Bewerbungs­formulare werden sehr häufig verwendet. Wenn Sie Anschreiben und Lebenslauf per E-Mail schicken, hängen Sie keine anderen Dokumente an, wenn dies in der Anzeige nicht ausdrücklich verlangt wird. Computer stehen in allen Arbeitsämtern und Bücher­eien zur Verfügung.

Achten Sie bei allen schriftlichen Bewer­bungen darauf, dass sich Ihre Angaben auf die Stelle beziehen, auf die Sie sich bewer­ben. Die Bewerbung sollte kurz, ordentlich und informativ sein. Schreiben Sie dyna­mische Bewerbungen, die auf die in der Anzeige aufgeführten Anforderungen abge­stimmt sind. Halten Sie die Bewerbung kurz und aussagekräftig: ein Anschreiben von einer Seite und ein ein- bis zweiseiti­ger Lebenslauf.

Es wird empfohlen, den Arbeitgeber anzu­rufen und nachzufragen, ob die Bewerbung bei ihm eingegangen ist.

Ist es üblich, dem Lebenslauf ein Foto beizufügen?

Es ist nicht die Regel, kann aber manchmal vom Arbeitgeber verlangt werden.

Werden handschriftliche Bewerbungen bevorzugt?

Nein, handschriftliche Bewerbungen sind in Schweden nicht üblich.

Wird ein Lebenslauf im Europass-Format generell verwendet und akzeptiert?

Er wird nicht sehr oft verwendet, aber von Arbeitgebern akzeptiert.

Telefonische Kontaktaufnahme

Bei telefonischen Kontakten sollten Sie natürlich höflich sein, insgesamt ist der Umgangston jedoch eher zwanglos. Schweden ist kein Land, in dem im Gespräch Titel verwendet werden.

Sollte ich meiner Bewerbung Zeugnisse beifügen?

Normalerweise werden der Bewerbung keine Dokumente beigefügt. Verlangt der Arbeitgeber eine Kopie Ihres Abschlusszeugnisses, sollten Sie diese zum Vorstellungsgespräch mitbringen.

Sollte ich Referenzen, Empfehlungsschreiben oder ein Führungszeugnis vorlegen?

Wenn Sie aktuelle Referenzen haben, geben Sie sie in Ihrem Lebenslauf an. Wenn nicht, schreiben Sie: "Referenzen werden auf Anfrage vorgelegt". Häufig werden frühere Arbeitgeber als Referenzen angegeben. Die Referenzperson unterstützt Ihre Bewer­bung und beschreibt Sie und Ihre berufli­chen Fähigkeiten.

Empfehlungsschreiben sind erforderlich und können Ihnen helfen. Bringen Sie sie zum Vorstellungsgespräch mit. Sie soll­ten von einem ehemaligen Vorgesetzten, Teamleiter oder Personalverantwortlichen stammen. Wenn Sie keine Berufserfahrung haben, können Sie ein Empfehlungsschrei­ben von einer Lehrkraft oder einem Sport­leiter vorlegen.

Übliche Zeitspanne zwischen der Ausschreibung einer Stelle und dem Arbeitsantritt

Sie liegt zwischen 1 und mehreren Wochen. In einigen Sektoren, wie z. B. dem Dienstleistungssektor und dem Hotel-/Gaststättengewerbe kann das Verfahren jedoch deutlich kürzer sein.

Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Ein Vorstellungsgespräch dauert normalerweise etwa 90 Minuten. Es kann sein, dass Sie zu einem weiteren Gespräch gebeten werden. Wenn Sie verhindert sind, sollten Sie den Arbeitgeber so früh wie möglich informieren und fragen, ob es möglich ist, einen neuen Termin zu vereinbaren.

Angemessene Kleidung

In Schweden müssen Sie sich für die meisten Stellen nicht zu förmlich kleiden. Ihre Kleidung sollte aber auf jeden Fall sauber und ordentlich sein. Es ist nicht mehr üblich eine Krawatte zu tragen. Eine elegante Hose und ein Blazer sind immer akzeptabel - für Männer und Frauen.

Wer wird anwesend sein?

Ein oder zwei Personen, oft auch ein Vertreter der Gewerkschaft.

Gebe ich den Anwesenden die Hand?

Ja, unbedingt, es ist allgemein üblich.

Gibt es einen typischen Ablauf des Vorstellungsgesprächs?

Sie werden in der Regel gebeten, sich zu Beginn des Vorstellungsgesprächs vor­zustellen (fassen Sie sich kurz) und dem Arbeitgeber dann darzulegen, warum Sie sich für die Stelle beworben haben und was Sie über das Unternehmen wissen. Seien Sie entspannt, aber aufmerksam.

Übliche Fragen sind beispielweise: Fällt es Ihnen leicht, etwas Neues zu lernen? Wie reagieren Sie auf Kritik? Können Sie gut Probleme lösen? Wie gehen Sie Pro­bleme an? Worauf sind Sie stolz? Können Sie mir etwas nennen, das Ihnen wirklich gelungen ist? Wo sehen Sie sich in 5 Jah­ren? Was macht für Sie einen guten Kol­legen aus?

Beschreiben Sie eine Situation, in der Sie einen Fehler gemacht haben und was Sie daraus gelernt haben. Wie würden Ihre Freunde Sie beschreiben? Wie würde Ihr Abteilungsleiter Sie beschreiben? Wie funk­tionieren Sie in einer Gruppe? Was sind Ihre Stärken und Schwächen? Wie gehen Sie mit Stresssituationen um? Warum sollten wir Sie einstellen?

Im ersten Vorstellungsgespräch können Sie fragen, wie ein normaler Arbeitstag aus­sieht, wann Sie erfahren, ob Sie die Stelle bekommen oder nicht, wann die Stelle angetreten werden soll, ob Sie eine Einfüh­rung erhalten, usw. Sprechen Sie zu Beginn des Bewerbungsverfahrens noch nicht über die Bezahlung. Warten Sie lieber, bis der Arbeitgeber das Thema anspricht.

Welche Fragen sind nicht zulässig?

Es gibt Antidiskriminierungsgesetze (in Bezug auf Geschlecht, Religion, ethnische Herkunft, Behinderung). Sie können selbst entscheiden, ob Sie entsprechende Fragen in einem Vorstellungsgespräch beantworten wollen. Fragen, die für die Stelle nicht von Belang sind (Ihr Alter, ob Sie Kinder haben, Ihre Herkunft), sind Privatsache.

Aushandlung Ihrer Vergütung und zusätzlicher Leistungen

Je höher die Anforderungen an eine Stelle sind, desto mehr Spielraum haben Sie bei den Gehaltsverhandlungen. In Schweden sind die meisten Arbeitsbedingungen tarif­vertraglich geregelt. Deshalb gibt es nur einen relativ geringen Spielraum für indivi­duelle Verhandlungen, zumindest bei weni­ger qualifizierten Beschäftigungen.

Am häufigsten sind monatliche Gehalts­und Lohnzahlungen. Bei Management­stellen besteht eventuell die Möglichkeit, freiwillige Zusatzleistungen auszuhandeln. Sie werden meistens mit den Mitarbeitern der Personalabteilung verhandelt.

Für Stellen in der öffentlichen Verwaltung und für die Arbeit mit Kindern ist ein Füh­rungszeugnis erforderlich. Dies ist in der Stellenanzeige angegeben oder wird Ihnen vom Arbeitgeber mitgeteilt.

Ist ein Probearbeiten wahrscheinlich?

Es kann sein, dass Sie gebeten werden, 1 Probetag zu absolvieren; dafür können Sie jedoch eine Entlohnung beanspruchen.

Wie lang ist die übliche Probezeit?

Die übliche Probezeit beträgt 6 Monate.

Erstattet der Arbeitgeber meine Kosten für die Wahrnehmung des Vorstellungsgesprächs?

Nein, dies ist nicht üblich; wenn Sie besonders spezialisiert sind, kann es aber möglich sein.

Wann erfahre ich das Ergebnis?

Wenn Sie nach 2 Wochen noch nichts gehört haben, sollten Sie mit dem Personalverantwortlichen Kontakt aufnehmen und fragen, wann Sie eine Rückmeldung erwarten können.

Feedback und Nachfragen

Sie haben immer die Möglichkeit, nach dem Vorstellungsgespräch Kontakt zum Arbeitgeber aufzunehmen und zu fragen, was der nächste Schritt im Bewerbungsverfahren ist. Wenn Sie die Stelle nicht bekommen haben, können Sie nach dem Grund fragen.

Wie früh sollte ich zum Gespräch erscheinen?

Seien Sie pünktlich. Es ist immer gut, 5 Minuten zu früh da zu sein. In Schweden sollten Sie zu einem Vorstellungsgespräch nie zu spät kommen.

veröffentlicht: 2014-09-25

Quelle: Europäische Kommission. Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration.

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