Die Wirtschaft der Schweiz zählt zu den stärksten Volkswirtschaften der Welt. Der größte Wirtschaftssektor ist die industrielle Produktion - von chemischen, medizintechnischen und pharmazeutischen Produkten sowie wissenschaftlichen Instrumenten und Präzisionsinstrumenten.
Seit der Änderung der Freizügigkeitsbestimmungen sind hochqualifizierte ausländische Arbeitnehmer sehr gefragt. Über ein Viertel der festangestellten Arbeitnehmer sind Ausländer, dazu kommen viele befristet Beschäftigte oder Grenzgänger. Die meisten Arbeitsplätze in der Schweiz bietet der Dienstleistungssektor, ein Viertel die Industrie und der Handel und 4 % die Landwirtschaft. Die Zahl der freien Stellen im Bankensektor ist drastisch gesunken, im Versicherungssektor ist sie jedoch gestiegen. Aufgrund der starken Währung ist die Zahl der Touristen zurückgegangen, was sich auf den Arbeitsmarkt der Branche auswirkt. Am meisten gesucht sind qualifizierte Bauhandwerker und Pflegefachkräfte.
Informieren Sie sich vorab über das Unternehmen: sorgen Sie dafür, dass Sie über die Zusammensetzung des Vorstands, die Zahl der Beschäftigten, die Branche, in der es tätig ist, seine Wettbewerber und seine Kunden Bescheid wissen. Lesen Sie außerdem nach, welche Umweltpolitik es verfolgt, welche Einstellung es zum fairen Handel vertritt und ob es eine Sozial- und Ethikcharta hat. Machen Sie sich ein Bild vom Image des Unternehmens insgesamt und als Arbeitgeber.
Die wichtigsten Fragen zu Ihren persönlichen Kompetenzen betreffen wahrscheinlich Ihre Stärken und Schwächen, Ihre Flexibilität und geografische Mobilität, Ihre Verfügbarkeit und Ihre Gehaltsvorstellungen.
Ihre Gesprächspartner achten auf Ihre für den Arbeitsplatz wichtigen Sprachkennt- nisse, Ihre Kleidung, Ihre Umgangsformen, Ihren Tonfall während des Gesprächs und den Respekt, den Sie Ihren Gesprächspartnern entgegenbringen. Bereiten Sie sich gut auf das Vorstellungsgespräch vor, sodass Sie auch auf heikle Fragen klare Antworten geben können.
Es ist wichtig, dass Sie in Ihren Antworten spezifische Beispielsituationen anführen und nachweisen, dass Sie mit diesen Situationen wirklich Erfahrung haben. Bei Stellenangeboten, die die Beherrschung verschiedener Sprachen voraussetzen, kann es sein, dass Ihr Gegenüber während des Vorstellungsgesprächs in eine dieser Sprachen wechselt. Daher sollten Sie in Ihrem Lebenslauf ehrliche Angaben dazu machen, wie gut Sie die angegebenen Sprachen beherrschenEin Vorstellungsgespräch hat eine ganz bestimmte Struktur: Der Gesprächspartner stellt sich vor, legt den zeitlichen Rahmen des Gesprächs und seine Zielsetzungen fest und stellt kurz das Unternehmen und die angebotene Stelle vor. Dann bittet er den Bewerber, sich selbst vorzustellen und seine Motivation für seine Bewerbung um die Stelle darzulegen. Danach werden Fragen zu spezifischeren Aspekten gestellt. Zum Abschluss des Vorstellungsgesprächs wird der Bewerber nach seinen Gehaltsvorstellungen gefragt, und wenn er immer noch an der Stelle interessiert ist, kann ein neuer Gesprächstermin festgelegt werden.
Üblich sind mindestens zwei Vorstellungsgespräche, die im Durchschnitt jeweils 90 Minuten dauern (bei Stellen, die eine geringere Qualifikation erfordern, weniger als 1 Stunde).
Wenn Ihr Gesprächspartner aus dem Personalmanagement kommt, wird etwa die Hälfte der Fragen Ihre sozialen und persönlichen Kompetenzen betreffen. Nutzen Sie die Gelegenheit, um Ihre Motivation zu zeigen und stellen Sie alle Ihre Kompetenzen und Stärken heraus.
Der Bewerber muss ein wirkliches Interesse an der Stelle bekunden, ehrlich und aufrichtig sein und aktiv zuhören. Beim ersten Vorstellungsgespräch sollte er fragen, ob er sich Notizen machen darf. Mit eigenen Fragen sollte er warten, bis er dazu aufgefordert wird.Um einen guten Vertrag und annehmbare Arbeitsbedingungen aushandeln zu können, sollten Sie mit den Gepflogenheiten in der Branche vertraut und nicht zu anspruchsvoll oder kleinlich sein. In Sektoren mit öffentlichen Tarifverträgen wie im öffentlichen und halböffentlichen Sektor gibt es kaum Spielraum für Gehaltsverhandlungen.
Bei Mindest- und Niedriglöhnen können Sie eine Erhöhung des vorgeschlagen Lohns von etwa 5-10 % aushandeln. Bei Führungspositionen kommt der erste Vorschlag zur Vergütung oft vom Bewerber. Um einen akzeptablen Vorschlag machen zu können, muss man die Branche und die Gepflogenheiten des Unternehmens gut kennen. Bedenken Sie auch, dass es in der Schweiz sehr große regionale Gehaltsunterschiede gibt. In vielen Unternehmen erhalten Frauen ein um mindestens 15 % geringeres Arbeitsentgelt als Männer.Ein 13. Monatsgehalt wird als normaler Teil der Vergütung betrachtet. Einige Unternehmen bieten sogar ein 14. Monatsgehalt an. Prämien werden nur dann gezahlt, wenn Sie Ihre Zielvorgaben erreichen.
Das Lohn- und Gehaltsniveau ist in der Schweiz ziemlich hoch, umfasst aber nicht viele freiwillige Leistungen, außer bei Positionen im Topmanagement. Am häufigsten werden die folgenden freiwilligen Leistungen ausgehandelt: Berücksichtigung eines Teils der Zeit für den Weg zur Arbeit als Arbeitszeit, Bezahlung der Krankenversicherung, höherer Beitrag des Arbeitgebers zur Altersvorsorge und ein Firmenwagen. Diese Vergünstigungen können ausgehandelt werden, es sei denn, sie wurden bereits in allgemeinen Vereinbarungen zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften geregelt.