Norwegen - um Arbeit zu suchen

Staat: Norwegen
Amtssprachen: Norwegisch
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
Einwohnerzahl: 5,1 Millionen
Hauptstadt: Oslo
Währung: Norwegische Krone (NOK)
EU- oder EWR-Mitglied: EWR
Telefonvorwahl: +47
Internet-Ländercode: .no

Warum dieses Land?

Norwegen ist eine junge Nation, die jedoch über eine weit zurückreichende Geschichte und ein umfangreiches Kulturerbe verfügt. Im Laufe der Jahre haben sich die norwegischen Gebräuche und Traditionen mit Impulsen und Einflüssen von außerhalb vermischt. Norwegen bietet mit seinen großartigen Landschaften und seiner unberührten Natur umfangreiche Gelegenheiten für Outdoor-Aktivitäten, einschließlich sportlicher Herausforderungen.

Arbeitsuchende, die in Norwegen eine Stelle suchen, sollten wissen, dass aktuelle Untersuchungen einen Rückgang freier Stellen in den Bereichen Finanzen, Versicherungen, Bauwesen und Management sowie im Bergbau und im produzierenden Gewerbe zeigen, einen Zuwachs freier Stellen hingegen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien. Auf dem Arbeitsmarkt besteht eine starke Nachfrage nach Ingenieuren und IT-Arbeitskräften sowie nach Ingenieuren in den Bereichen Mineralöl und Geowissenschaften. Arbeitskräftemangel besteht außerdem im Gesundheits- und Pflegebereich. Besonders fehlt es an Krankenpflegekräften.


Arbeitsuche

Stellenausschreibungen werden auf den Websites der Unternehmen oder speziali­sierten Jobportalen, in Tageszeitungen, über eine Vermittlungsagentur oder das Arbeits­amt (http://www.nav.no) veröffentlicht.

Tipps für die Bewerbung

Schicken Sie Ihre Bewerbung auf Eng­lisch (oder in einer skandinavischen Spra­che, falls Sie eine beherrschen) mit einem Anschreiben und Ihrem Lebenslauf (im Umfang von maximal einer Seite - Lebens­läufe im technischen Bereich können aller­dings auch länger und detaillierter sein).

Bei einer Initiativbewerbung sollten Sie möglichst den Namen eines Personalver­antwortlichen herausfinden, dem Sie Ihre Bewerbung schicken können. Verfassen Sie ein Anschreiben (maximal eine Seite) und legen Sie einen Lebenslauf bei.

Formulieren Sie eine Bewerbung pro freie Stelle bzw. Unternehmen. Wenn Sie sich um eine Stelle bei einem Großunterneh­men beworben haben, können Sie einige Tage nach dem Verschicken Ihrer Bewer­bung anrufen oder eine E-Mail an den Personalverantwortlichen/die Personalab­teilung schicken, um nachzufragen, ob Ihr Lebenslauf gelesen wurde, was die Abtei­lung davon hält, ob viele Bewerbungen ein­gegangen sind, wann Sie mit einer Antwort rechnen können usw.

Beschreiben Sie sich und Ihre Qualifika­tionen kurz und prägnant. Seien Sie ehr­lich und übertreiben Sie nicht. Formulieren Sie Ihren Lebenslauf auf eine einfache und bescheidene Art. Seien Sie ehrlich bezüg­lich Ihrer Sprachkenntnisse, vor allem in der englischen Sprache. "Gute" Eng­lischkenntnisse sind nicht dasselbe wie "Schulenglisch".

Ist es üblich, dem Lebenslauf ein Foto beizufügen?

Es ist nicht üblich, ein Foto beizufügen.

Werden handschriftliche Bewerbungen bevorzugt?

Nein, handschriftliche Bewerbungen sind in Norwegen nicht üblich.

Nein.

Telefonische Kontaktaufnahme

Üblicherweise nehmen Sie Kontakt mit dem Ansprechpartner auf, um weitere Informationen über die Stelle zu erhalten. Bereiten Sie Fragen vor, die für die Stelle/das Unter¬nehmen relevant sind, und rufen Sie (montags bis freitags) zwischen 9.00 und 15.00 Uhr an.

Sollte ich meiner Bewerbung Zeugnisse beifügen?

Sie sollten Ihrer Bewerbung nur dann Kopien von Abschlusszeugnissen/Berufs-zeugnissen beifügen, wenn es in der Stel-lenausschreibung verlangt wird. Ist das nicht der Fall, legen Sie sie vor, sobald der Personalverantwortliche danach fragt. Der Arbeitgeber benötigt eine beglaubigte Kopie Ihres Abschlusszeugnisses und eine beglaubigte Übersetzung (ins Norwegische oder zumindest ins Englische).

Sollte ich Referenzen, Empfehlungsschreiben oder ein Führungszeugnis vorlegen?

Arbeitgeber in Norwegen überprüfen sys-tematisch alle Referenzen. Die Referenz-personen sollten am Ende des Lebenslaufs aufgelistet werden. Diese müssen dem norwegischen Personalverantwortlichen (in englischer oder einer skandinavischen Sprache) über Ihre bisherigen beruflichen Aufgaben und Ihre beruflichen und persönlichen Fähigkeiten berichten können.

Empfehlungsschreiben werden nicht ver-langt; sie sind normalerweise nicht erforderlich, es sei denn, Sie können keinerlei Referenzen angeben. Für Stellen im Sicherheits und Bildungsbereich wird ein Nachweis verlangt, dass Sie nicht vorbestraft sind. Das wird aber in der Stellenausschreibung angegeben.

Übliche Zeitspanne zwischen der Ausschreibung einer Stelle und dem Arbeitsantritt

Das ist unterschiedlich. In manchen Stel-lenausschrei bungen steht: „Arbeitsan tritt sobald wie möglich“; in anderen steht, dass der Arbeitsantritt in 3 Monaten erfolgen soll.

Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

In den meisten Fällen werden Sie zu einem persönlichen Gespräch gebeten. In manchen Fällen kann der erste direkte Kontakt telefo­nisch stattfinden.

Denken Sie daran, dass der Lebenslauf und das Anschreiben Ihre Eintrittskarte zu einem Vorstellungsgespräch sind. In bei­den sollte Ihre Kompetenz zu erkennen sein. Ein Vorstellungsgespräch beruht dagegen mehr auf Ihren persönlichen Fähigkeiten und Ihrer Persönlichkeit in einer Arbeitssi­tuation. Dabei kann die Chemie zwischen Ihnen und dem Personalverantwortlichen eine entscheidende Rolle spielen. Zeigen Sie sich interessiert und motiviert, stellen Sie die richtigen Fragen, trauen Sie sich, für sich selbst zu sprechen und Ihre eigene Mei­nung zu äußern.

Möglich ist nur ein Gespräch (häufigste Konstellation), oder aber zwei oder drei (bei hoch qualifiziertem Personal). Ein Vorstellungsgespräch dauert im Durch­schnitt 45-90 Minuten.

Angemessene Kleidung

In Norwegen gilt eine lässige Kleiderordnung. Die Regel „weißes Hemd und Krawatte“ gilt nur für Bewerber für Management-Positionen im Finanzwesen, in der Immobilienbranche, im Beratungssektor oder in anderen Bereichen, wo es sehr darauf ankommt, zu repräsentieren. Suchen Sie auf der Homepage des Unternehmens nach Fotos von Mitarbeitern und schauen Sie, wie sie angezogen sind.

Wer wird anwesend sein?

Eine bis fünf Personen können am Gespräch teilnehmen. Vor allem im öffentlichen Sektor können ein Vertreter der Gewerkschaft und ein Vertreter der Personalabteilung zum Gesprächsteam gehören.

Gebe ich den Anwesenden die Hand?

Ein Händedruck ist recht üblich und muss fest sein.

Gibt es einen typischen Ablauf des Vorstellungsgesprächs?

Die Person, die die Gesprächsleitung hat, wird Ihnen etwas über das Unternehmen und die Stelle erzählen. Danach werden Sie gebeten, sich vorzustellen und zu erläutern, warum Sie sich beworben haben. Zögern Sie nicht, berufsbezogene Fragen zum Unternehmen und der Stelle zu stellen. Gegen Ende des Gesprächs können Sie Fragen zur Vergütung und den Arbeitsbedingungen stellen. Danach sollte der Personalverantwortliche Sie darüber informieren, wann Sie eine Rückmeldung oder eine Antwort bekommen.

Sie werden hauptsächlich über berufsbe-zogene Themen sprechen, der Personal-verantwortliche wird Sie aber vor allem anhand Ihrer persönlichen Art, wie Sie Ihre beruflichen Qualifikationen präsentieren, einschätzen. Bleiben Sie ruhig und authentisch. Zeigen Sie, dass Sie für das Unternehmen Mehrwert erbringen können. Versuchen Sie nicht, den Personalverantwortlichen zu beeindrucken. Seien Sie ehrlich, bescheiden und bodenständig.

Welche Fragen sind nicht zulässig?

Diskriminierung aufgrund politischer Überzeugungen, der Religion, der sexuellen Orientierung, des Alters, einer Behinderung oder der Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft ist gesetzwidrig, falls diese Themen für die Stelle nicht unmittelbar relevant sind. Sie brauchen Fragen zu Schwangerschaften oder dem Bezug irgendwelcher Sozialleistungen nicht zu beantworten. Sie sollten jedoch Ihren gesunden Menschen¬verstand gebrauchen. Arbeitgeber erwarten, dass Sie Initiative zeigen, Verantwortung für Ihre eigene Arbeit übernehmen und zu eigenständiger Arbeit fähig sind.

Aushandlung Ihrer Vergütung und zusätzlicher Leistungen

Entgelt wird in der Regel pro Monat angegeben, bei Saisonarbeit kann ein Stun­denlohn angegeben sein. Häufig ist ein Aushandeln nicht erforderlich, da es Stan­dard-Arbeitsverträge gibt. Es kann aber geschickt sein, sich über das Vergütungs­niveau bei der zuständigen Gewerkschaft zu informieren, damit Sie eine Vorstellung bekommen, was Sie erwarten können. Die Vergütung wird normalerweise ausgehan­delt, nachdem Ihnen die Stelle angeboten wurde.

Das Urlaubsgeld ist gesetzlich geregelt und daher in der Vergütung enthalten. Die Gewerkschaften handeln Vergütungen und freiwillige Leistungen auf nationaler Ebene aus. Gewerkschaftsvertreter sind zuständig für lokale Verhandlungen am Arbeitsplatz, allerdings nur für ihre Mitglieder.

Ist ein Probearbeiten wahrscheinlich?

Nein, ein Probetag ist nicht üblich.

Wie lang ist die übliche Probezeit?

Ihr Arbeitgeber kann beschließen, dass Sie Ihr Arbeitsverhältnis mit einer Probezeit beginnen. Die Probezeit dauert üblicher-weise nicht länger als 6 Monate.

Erstattet der Arbeitgeber meine Kosten für die Wahrnehmung des Vorstellungsgesprächs?

Viele Unternehmen erstatten zumindest die Kosten für die Anreise zu Vorstellungsge¬sprächen. Sie sollten diesen Punkt aber im Vorfeld mit dem Arbeitgeber abklären.

Wann erfahre ich das Ergebnis?

Wenn Sie eingestellt werden, erhalten Sie eine schriftliche Bestätigung, die möglicherweise vorab telefonisch angekündigt wird. Wenn Ihre Bewerbung abgelehnt wurde, werden Sie per Post oder E-Mail benachrichtigt.

Feedback und Nachfragen

Wenn Ihre Bewerbung abgelehnt wurde, können Sie den Personalverantwortlichen anrufen und nach den Gründen fragen oder sich erkundigen, welche Qualifikationen die Person, die eingestellt wurde, Ihnen voraushat. Das vermittelt Ihnen zumindest eine Vorstellung davon, wo Sie beruflich stehen.

Wie früh sollte ich zum Gespräch erscheinen?

Sie müssen pünktlich sein. Wenn Sie verhindert sind, sollten Sie so früh wie möglich um einen neuen Termin bitten.

veröffentlicht: 2014-09-24

Quelle: Europäische Kommission. Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration.

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