Das kleine Luxemburg ist bekannt für seinen Bankensektor, seine niedrigen Steuern und seine märchenhaften Schlösser. Neben der Stadt ist auch die umliegende Landschaft zauberhaft: steile Hügel und üppig bewaldete Täler sind ideal für einen Spaziergang, nach dem man in einem rustikalen Gasthaus neben einem Herrenhaus mit Türmchen zum Essen einkehren kann. Annähernd die Hälfte der Einwohner des Landes sind Ausländer. Noch mehr sind Grenzgänger, die jeden Tag zur Arbeit aus den Nachbarländern nach Luxemburg kommen.
Der Arbeitsmarkt ist in den letzten Jahren rasch gewachsen - von 2004 bis 2012 um 30 % - vor allem in den Bereichen Unternehmens- und Finanzdienstleistungen, Sozial- und Gesundheitsdienste, Bauwesen, Verkehr und Kommunikation. Einstellungspotenzial besteht auch nach wie vor im Bauwesen, im Hotel- und Gaststättengewerbe, bei den Unternehmensdienstleistungen, in der Industrie, im Groß- und Einzelhandel, Verkehr sowie bei den Sozial- und Gesundheitsdiensten.
Stellenangebote werden an folgenden Orten veröffentlicht: auf Aushängen in den luxemburgischen Arbeitsämtern, in den Samstagsausgaben der überregionalen Zeitungen, auf Websites privater Beschäftigungsorganisationen, Personalbeschaffungsfirmen und Großunternehmen. Nützliche Webadressen in Luxemburg finden Sie in der Rubrik Links im EURES-Portal.
Initiativbewerbungen sind in Luxemburg sehr verbreitet. Vor allem junge Universitätsabsolventen und Personen, die sich in Großunternehmen für eine Stelle bewerben, gehen häufig so vor. Zögern Sie nicht, sich spontan zu bewerben und sich damit einem Unternehmen bekannt zu machen. Ihre Bewerbung wird wahrscheinlich in einer Datenbank gespeichert.
Da Luxemburg im Zentrum Europas liegt und drei Amtssprachen hat (Deutsch, Französisch und Letzebuergesch), wird in vielen Stellenanzeigen verlangt, dass die Bewerber mehrere Sprachen beherrschen. Da in Luxemburg angesiedelte Unternehmen in vielen Bereichen tätig sind und mit anderen Unternehmen in ganz Europa zusammenarbeiten, sind Kenntnisse weiterer Sprachen wie Englisch, Italienisch, Niederländisch, Portugiesisch oder Spanisch unverzichtbar bzw. sehr erwünscht. Um eine Stelle zu finden, muss man unbedingt zweisprachig sein. Mindestens eine dieser Sprachen sollte eine Amtssprache von Luxemburg sein.
Die gängigste Vorgehensweise besteht darin, einem Unternehmen, das eine Stelle ausgeschrieben hat, ein Anschreiben und einen Lebenslauf zu schicken. In diesem Schreiben sollte deutlich werden, dass Sie wissen, welche Art Mitarbeiter das Unternehmen braucht, und dass Ihre beruflichen Fähigkeiten und Kompetenzen der angebotenen Stelle entsprechen. Außerdem müssen Sie Ihre Motivation für die Stelle erklären und den Grund angeben, warum Sie für dieses Unternehmen arbeiten wollen. Das Anschreiben sollte fehlerfrei und in derselben Sprache wie das Stellenangebot verfasst sein, sofern nichts anderes angegeben wurde.
Stellensuche ist harte Arbeit. Um möglichst schnell zum Erfolg zu kommen, müssen Sie viel Zeit investieren. Zur Vorbereitung eines Vorstellungsgesprächs müssen Sie unbedingt Folgendes tun:
• Analysieren Sie Ihre Stärken und Schwächen, Fähigkeiten und Kompetenzen, Ihr persönliches "Kapital".
• Falls Sie bei vorherigen Bewerbungsverfahren keinen Erfolg hatten, setzen Sie Ihre Anstrengungen fort und machen Sie sehr deutlich, warum Sie sich bewerben.
• Sorgen Sie dafür, dass Sie dem Arbeitgeber ausführlich darlegen können, was für eine Stelle und welche Arbeitsbedingungen Sie suchen.
• Informieren Sie sich über das Unternehmen, seine Produkte und sein Image.
• Zeigen Sie dem Arbeitgeber, dass Sie sich auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet haben. Wenn der Arbeitgeber den Eindruck hat, dass Sie nicht gut vorbereitet sind, wird er Sie für nachlässig und unprofessionell halten.
Stellen Sie sicher, dass Sie eine kurze und klare Präsentation Ihrer eigenen Person, Ihrer Motivation und Ihrer Stärken in Bezug auf die Stellenanforderungen parat haben.
Vorstellungsgespräche laufen nicht nach einem festen Schema ab. Der Ablauf richtet sich nach der betreffenden Stelle und dem Unternehmen (Größe und Branche).
Es ist allerdings durchaus möglich, dass die Person, die das Gespräch führt, Ihnen ein paar heikle Fragen stellt, vor allem zu den Gründen, aus denen Sie frühere Arbeitsstellen aufgegeben oder frühere Arbeitgeber verlassen haben. Sorgen Sie dafür, dass
Sie auf solche Fragen vorbereitet sind. Sie können die Antworten bei Ihrer Familie oder Freunden ausprobieren, die Ihnen ehrlich sagen sollen, ob Ihre Antworten überzeugend sind.
Wenn Sie zu schlechten Erfahrungen befragt werden, versuchen Sie immer das Beste daraus zu machen. Äußern Sie sich niemals negativ über frühere Arbeitgeber oder Kollegen. Stellen Sie schlechten Erfahrungen Beispiele für Situationen gegenüber, die Sie sehr gut bewältigt haben.
Wenn Sie möchten, dass Ihr potenzieller künftiger Arbeitgeber einen guten Eindruck von Ihnen bekommt, zeigen Sie eine positive und aufrechte Haltung und halten Sie Blickkontakt mit der Person, die das Gespräch leitet.
In manchen Unternehmen können finanzielle Aspekte ausgehandelt werden. In anderen ist das nicht möglich, weil der Arbeitgeber durch einen Tarifvertrag gebunden oder die Vergütung in einer Gehaltstabelle festgelegt ist.
Die Vergütung von Angestellten sowie Beschäftigten in Verwaltungs- oder Führungspositionen wird als Monatsgehalt angegeben. Arbeiterlöhne werden auf Stundenbasis berechnet. Urlaubsgeld gehört nicht zu den Standardleistungen, die Zahlung von Jahresprämien ist unternehmens- und branchenabhängig. In manchen Fällen wurden sie in die Tarifverträge aufgenommen.
Wählen Sie ein Vergütungsniveau, das Ihren Fähigkeiten wirklich entspricht. Sie müssen den Arbeitgeber überzeugen, Sie für diese Fähigkeiten zu entlohnen. Daher müssen Sie auch nach Ihrer Einstellung den Mehrwert, den Sie für das Unternehmen erbringen können, unter Beweis stellen. Sie müssen nicht unbedingt Zahlen nennen, wenn Sie nach Ihren Lohn- oder Gehaltsvorstellungen gefragt werden. Informieren Sie sich vorab über die in der Branche oder dem Unternehmen übliche Vergütung. Die Vergütung kann auch aus einer Kombination von Zahlungen und freiwilligen Leistungen bestehen.
Fragen Sie Personen, die in anderen Unternehmen ähnliche Positionen bekleiden, oder schlagen Sie in spezialisierten Personalverwaltungszeitschriften nach, das kann eine Hilfe bei der Festlegung Ihrer Verhandlungsposition sein.