Es ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse in Europa: Riga, die lebendige Hauptstadt Lettlands, in der mehr als ein Drittel der Einwohner des Landes leben, besitzt tolle Jugendstilarchitektur und blickt als früheres Mitglied der mittelalterlichen Hanse auf eine lange und stolze Handelsgeschichte zurück .
Der lettische Arbeitsmarkt hat sich von der Wirtschaftskrise erholt. Derzeit ist die Lage stabil, die Beschäftigung steigt. In manchen Branchen besteht bereits Fachkräftemangel: Nachgefragt werden IT-Fachleute, Ingenieure und hoch qualifizierte Fachkräfte für die Industrie. Um bei der Stellensuche in Lettland Erfolg zu haben, sollten die Bewerber flexibel und vielseitig qualifiziert sein, beispielsweise über Kompetenzen für die Gründung und den Betrieb von Unternehmen verfügen, solide IT- und Kommunikationsfähigkeiten besitzen und Lettisch und/oder Englisch und/oder Russisch sprechen können.
Normalerweise werden zur Bewerbung ein Lebenslauf und ein Anschreiben verlangt. Sie werden in der Regel per E-Mail oder manchmal auch per Post übermittelt. Als Saison- oder ungelernte Arbeitskraft können Sie sich telefonisch bewerben, weil Arbeitgeber für solche Tätigkeiten in der Regel eine Vorauswahl treffen.
Auch wenn die meisten lettischen Unternehmen bestrebt sind, ihre Arbeitsweise an westeuropäische Standards anzupassen, die (in den meisten Fällen) weniger förmlich sind, ist ihre Struktur und Managementkultur noch überwiegend hierarchisch. Das gilt auch für die Einstellung zum Bewerbungsverfahren.
Das Anschreiben ist sehr wichtig und sollte zuverlässig und überzeugend wirken. Die Arbeitgeber in Lettland suchen Bewerber, die ihr Geschäft, ihre Ziele und ihren Markt verstehen. Nicht wahrheitsgetreue Angaben zur Berufserfahrung oder anderen Punkten sind nicht akzeptabel. Der Bewerber sollte dem Arbeitgeber gegenüber stets Respekt zeigen.
Empfehlungsschreiben können in Lettland hilfreich sein, da persönliche Kontakte ein sehr übliches und wirksames Mittel sind, eine Stelle zu finden. Referenzen und Empfehlungsschreiben können auch Teil eines förmlichen Bewerbungsverfahrens sein. Sie können von Ihrem früheren Arbeitgeber oder von Kollegen, nicht aber von Verwandten kommen.
Für manche Positionen ist ein Führungszeugnis vorgeschrieben.
Vorstellungsgespräche und Tests zu psychologischen Merkmalen, Charakterzügen oder praktischen Fertigkeiten werden im Allgemeinen in allen Unternehmen eingesetzt. Den Arbeitgebern geht es nicht nur um berufliche Aspekte, sondern auch um menschliche Qualitäten.
Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihre Motivation für die Stelle, Ihre Fähigkeiten und Ihre Bereitwilligkeit zeigen. Sie müssen ehrlich sein und erklären, wo und wie Sie sich verbessern können. Sie müssen deutlich machen, dass Sie wirklich gern für das Unternehmen arbeiten würden.Vorstellungsgespräche sind in Lettland meist recht förmlich. Arbeitgeber können auch so genannte "Testgespräche" durchführen, die telefonisch oder in der Gruppe stattfinden, um eine Vorauswahl zu treffen.
Ein Vorstellungsgespräch dauert selten länger als 1/2 Stunde pro Bewerber. Die Fragen sind bei offiziellen und förmlichen VorstelVorstellungsgesprächen für alle Bewerber sehr ähnlich. Es wird erwartet, dass der Bewerber sich auf das Gespräch vorbereitet hat und über das Unternehmen und die Stelle informiert ist. Bewerber dürfen Fragen über den Arbeitsplatz und die Aufgaben stellen, zu denen sie noch keine Antwort erhalten haben.
Es gibt in Lettland verschiedene Bestimmungen, die eine Diskriminierung aufgrund der Rasse, ethnischen Herkunft, Religion, einer Behinderung, des Alters, der sexuellen Orientierung, des Geschlechts, der sozialen Schicht, der Muttersprache, der politischen Überzeugung usw. verbieten. Die gesetzlich geschützten Rechte werden zumeist nicht verletzt, doch es gibt nach wie vor eine gewisse Feindseligkeit gegenüber Abweichungen von der Norm.
Um diskriminierende Fragen handelt es sich, wenn der Bewerber nach seinem Familienstand oder der Familienplanung gefragt wird. Fragen zum Alter, Familienstand und zur Person (Größe, Gewicht usw.) können ebenfalls als diskriminierend angesehen werden. Manchmal werden Tricks angewandt, um solche Informationen zu erhalten: Der Arbeitgeber verlangt z. B. vom Bewerber, eine Ganzkörperaufnahme, oder er führt ein "Stress-Gespräch" durch, um zu testen, wie ein Bewerber sich in einer unangenehmen Situation verhält, wie kreativ er ist, usw. Das ist ein interessantes Verfahren, doch der Grat zwischen legitimen Methoden und der Verletzung der Rechte der Bewerber ist schmal.Ehe ein Arbeitsvertrag geschlossen wird, müssen der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber die Beschäftigungsbedingungen erörtern: Gehalt, Zahlungsfrequenz, Arbeitszeiten und Überstunden, Probezeit, Zusatzleistungen und andere Fragen. Das Gehalt wird in Lettland normalerweise monatlich oder 14-tägig gezahlt.
Bitte bedenken Sie, dass die Rechte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern nur durch schriftliche Arbeitsverträge geschützt werden können. Wenn die Arbeitsbedingungen mündlich vereinbart werden, gilt für das
Arbeitsverhältnis nur das Zivilrecht, und der Arbeitnehmer kann seinen Anspruch auf Sozialversicherungsrechte verlieren.
Freiwillige Leistungen können Krankenversicherung, Reise- oder Lebenshaltungskosten, die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio usw. umfassen. Alle Zusatzleistungen liegen im Ermessen des Arbeitgebers und hängen von den vorhandenen Einrichtungen ab.