Lettland - um Arbeit zu suchen

Staat: Lettland
Amtssprachen: Lettisch
Staatsform: Parlamentarische Republik
Einwohnerzahl: 2 Millionen
Hauptstadt: Riga
Währung: Lettischer Lats (LVL) (ab 2014 Euro (EUR))
EU- oder EWR-Mitglied: EU
Telefonvorwahl: +371
Internet-Ländercode: .lv

Warum dieses Land?

Es ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse in Europa: Riga, die lebendige Hauptstadt Lettlands, in der mehr als ein Drittel der Einwohner des Landes leben, besitzt tolle Jugendstilarchitektur und blickt als früheres Mitglied der mittelalterlichen Hanse auf eine lange und stolze Handelsgeschichte zurück .

Der lettische Arbeitsmarkt hat sich von der Wirtschaftskrise erholt. Derzeit ist die Lage stabil, die Beschäftigung steigt. In manchen Branchen besteht bereits Fachkräftemangel: Nachgefragt werden IT-Fachleute, Ingenieure und hoch qualifizierte Fachkräfte für die Industrie. Um bei der Stellensuche in Lettland Erfolg zu haben, sollten die Bewerber flexibel und vielseitig qualifiziert sein, beispielsweise über Kompetenzen für die Gründung und den Betrieb von Unternehmen verfügen, solide IT- und Kommunikationsfähigkeiten besitzen und Lettisch und/oder Englisch und/oder Russisch sprechen können.

Arbeitsuche

In Lettland erfolgt die Arbeitsuche zumeist über persönliche Kontakte, soziale Netz-werke und die staatliche Arbeitsagentur (NVA).

Tipps für die Bewerbung

Normalerweise werden zur Bewerbung ein Lebenslauf und ein Anschreiben verlangt. Sie werden in der Regel per E-Mail oder manchmal auch per Post übermittelt. Als Saison- oder ungelernte Arbeitskraft kön­nen Sie sich telefonisch bewerben, weil Arbeitgeber für solche Tätigkeiten in der Regel eine Vorauswahl treffen.

Auch wenn die meisten lettischen Unter­nehmen bestrebt sind, ihre Arbeitsweise an westeuropäische Standards anzupas­sen, die (in den meisten Fällen) weniger förmlich sind, ist ihre Struktur und Manage­mentkultur noch überwiegend hierar­chisch. Das gilt auch für die Einstellung zum Bewerbungsverfahren.

Das Anschreiben ist sehr wichtig und sollte zuverlässig und überzeugend wirken. Die Arbeitgeber in Lettland suchen Bewerber, die ihr Geschäft, ihre Ziele und ihren Markt verstehen. Nicht wahrheitsgetreue Angaben zur Berufserfahrung oder anderen Punkten sind nicht akzeptabel. Der Bewerber sollte dem Arbeitgeber gegenüber stets Respekt zeigen.

Ist es üblich, dem Lebenslauf ein Foto beizufügen?

Es liegt an Ihnen, ein Foto beizufügen oder nicht. Manche Arbeitgeber verlangen ein Foto, vor allem für Stellen, die Kundenkon­takt beinhalten.

Werden handschriftliche Bewerbungen bevorzugt?

Nein, in Lettland besteht die üblichste Form darin, sich mit einem maschinengeschriebenen Anschreiben zu bewerben.

Wird ein Lebenslauf im Europass-Format generell verwendet und akzeptiert?

Ja, es kann entweder ein Lebenslauf in der landesüblichen Form oder im Europass-Format übermittelt werden. Wichtig ist nur, dass er klar, gut formuliert und aussage¬kräftig ist.

Telefonische Kontaktaufnahme

Anstatt Ihren Lebenslauf an mehrere Unternehmen zu schicken, ist es effektiver, einen persönlichen Kontakt zum Personalleiter eines Unternehmens herzustellen und telefonisch mehr über das Bewerbungsverfahren zu erfragen.

Sollte ich meiner Bewerbung Zeugnisse beifügen?

Wenn es verlangt wird, müssen Kopien Ihrer Abschlusszeugnisse und andere Qualifikationsnachweise vorgelegt werden.

Sollte ich Referenzen, Empfehlungsschreiben oder ein Führungszeugnis vorlegen?

Empfehlungsschreiben können in Lettland hilfreich sein, da persönliche Kontakte ein sehr übliches und wirksames Mittel sind, eine Stelle zu finden. Referenzen und Emp­fehlungsschreiben können auch Teil eines förmlichen Bewerbungsverfahrens sein. Sie können von Ihrem früheren Arbeitgeber oder von Kollegen, nicht aber von Verwand­ten kommen.

Für manche Positionen ist ein Führungs­zeugnis vorgeschrieben.

Übliche Zeitspanne zwischen der Ausschreibung einer Stelle und dem Arbeitsantritt

Im Durchschnitt 1 Monat.

Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Vorstellungsgespräche und Tests zu psy­chologischen Merkmalen, Charakterzügen oder praktischen Fertigkeiten werden im Allgemeinen in allen Unternehmen einge­setzt. Den Arbeitgebern geht es nicht nur um berufliche Aspekte, sondern auch um menschliche Qualitäten.

Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihre Motiva­tion für die Stelle, Ihre Fähigkeiten und Ihre Bereitwilligkeit zeigen. Sie müssen ehrlich sein und erklären, wo und wie Sie sich verbessern können. Sie müssen deut­lich machen, dass Sie wirklich gern für das Unternehmen arbeiten würden.

Angemessene Kleidung

Die Wahl Ihrer Kleidung ist von der Branche und der Stelle abhängig. Wenn Sie sich bei einer Bank, staatlichen Einrichtungen oder für eine Stelle im Büro bewerben, sollten Sie sich konventionell kleiden. Generell sollten Sie ordentlich und gepflegt auftreten.

Wer wird anwesend sein?

In kleineren Unternehmen führt der Unternehmensleiter oder die für die Stelle zuständige Führungskraft das Vorstellungsgespräch. In größeren Unternehmen wird der Bewerber normalerweise von drei Personen befragt, darunter der Leiter des Unternehmens oder einer bestimmten Abteilung und ein Personalverantwortlicher.

Gebe ich den Anwesenden die Hand?

Ein Händedruck ist zur Begrüßung angemessen, aber warten Sie ab, bis der Arbeitgeber Ihnen die Hand reicht.

Gibt es einen typischen Ablauf des Vorstellungsgesprächs?

Vorstellungsgespräche sind in Lettland meist recht förmlich. Arbeitgeber kön­nen auch so genannte "Testgespräche" durchführen, die telefonisch oder in der Gruppe stattfinden, um eine Vorauswahl zu treffen.

Ein Vorstellungsgespräch dauert selten län­ger als 1/2 Stunde pro Bewerber. Die Fragen sind bei offiziellen und förmlichen Vorstel­Vorstel­lungsgesprächen für alle Bewerber sehr ähnlich. Es wird erwartet, dass der Bewer­ber sich auf das Gespräch vorbereitet hat und über das Unternehmen und die Stelle informiert ist. Bewerber dürfen Fragen über den Arbeitsplatz und die Aufgaben stellen, zu denen sie noch keine Antwort erhalten haben.

Welche Fragen sind nicht zulässig?

Es gibt in Lettland verschiedene Bestim­mungen, die eine Diskriminierung aufgrund der Rasse, ethnischen Herkunft, Religion, einer Behinderung, des Alters, der sexuellen Orientierung, des Geschlechts, der sozialen Schicht, der Muttersprache, der politischen Überzeugung usw. verbieten. Die gesetzlich geschützten Rechte werden zumeist nicht verletzt, doch es gibt nach wie vor eine gewisse Feindseligkeit gegenüber Abwei­chungen von der Norm.

Um diskriminierende Fragen handelt es sich, wenn der Bewerber nach seinem Fami­lienstand oder der Familienplanung gefragt wird. Fragen zum Alter, Familienstand und zur Person (Größe, Gewicht usw.) können ebenfalls als diskriminierend angesehen werden. Manchmal werden Tricks ange­wandt, um solche Informationen zu erhal­ten: Der Arbeitgeber verlangt z. B. vom Bewerber, eine Ganzkörperaufnahme, oder er führt ein "Stress-Gespräch" durch, um zu testen, wie ein Bewerber sich in einer unangenehmen Situation verhält, wie krea­tiv er ist, usw. Das ist ein interessantes Ver­fahren, doch der Grat zwischen legitimen Methoden und der Verletzung der Rechte der Bewerber ist schmal.

Aushandlung Ihrer Vergütung und zusätzlicher Leistungen

Ehe ein Arbeitsvertrag geschlossen wird, müssen der Arbeitnehmer und der Arbeit­geber die Beschäftigungsbedingungen erörtern: Gehalt, Zahlungsfrequenz, Arbeits­zeiten und Überstunden, Probezeit, Zusatz­leistungen und andere Fragen. Das Gehalt wird in Lettland normalerweise monatlich oder 14-tägig gezahlt.

Bitte bedenken Sie, dass die Rechte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern nur durch schriftliche Arbeitsverträge geschützt wer­den können. Wenn die Arbeitsbedingungen mündlich vereinbart werden, gilt für das

Arbeitsverhältnis nur das Zivilrecht, und der Arbeitnehmer kann seinen Anspruch auf Sozialversicherungsrechte verlieren.

Freiwillige Leistungen können Krankenversi­cherung, Reise- oder Lebenshaltungskosten, die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio usw. umfassen. Alle Zusatzleistungen liegen im Ermessen des Arbeitgebers und hängen von den vorhandenen Einrichtungen ab.

Ist ein Probearbeiten wahrscheinlich?

Nein, in Lettland ist Probearbeiten nicht üblich.

Wie lang ist die übliche Probezeit?

Der Arbeitgeber kann verlangen, dass der Arbeitnehmer eine Probezeit absolviert. Diese ist in der Regel im Arbeitsvertrag festgelegt und kann bis zu 3 Monaten dauern. Die Probezeit bei Stellen im öffentlichen Dienst/Staatsdienst kann bis zu 6 Monaten betragen.

Erstattet der Arbeitgeber meine Kosten für die Wahrnehmung des Vorstellungsgesprächs?

Arbeitgeber erstatten diese Kosten nur sehr selten.

Wann erfahre ich das Ergebnis?

Die meisten Unternehmen teilen Ihnen das Ergebnis des Bewerbungsverfahrens innerhalb von 2 Wochen nach dem Vorstellungsgespräch mit. Manche informieren Sie überhaupt nicht.

Feedback und Nachfragen

Nach dem Gespräch können Sie fragen, wann Sie eine Rückmeldung erwarten können. Wenn Sie innerhalb der angegebenen Zeit nichts hören, können Sie anrufen und nach dem Ergebnis fragen.

Wie früh sollte ich zum Gespräch erscheinen?

Der Arbeitgeber erwartet, dass Sie rechtzeitig zum Vorstellungsgespräch erscheinen. Damit zeigen Sie, dass Sie pünktlich und verantwortungsbewusst sind.

veröffentlicht: 2014-09-24

Quelle: Europäische Kommission. Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration.

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