Island ist eine Insel voller Naturwunder mit Vulkanen, Gletschern, Geysiren und Schlammlöchern. Haben Sie keine Angst, auf Wikinger zu treffen: die Isländer sind freundlich, stoisch und humorvoll, ihre Hauptstadt besitzt die Sicherheit und den Charme eines Dorfes.
Früher war die Arbeitslosigkeit in Island mit ungefähr 1 %.immer sehr niedrig. Dies änderte sich mit der Finanzkrise und dem Zusammenbruch der Banken im Jahr 2008, die zu einem Anstieg auf über 8 % führten; seitdem ist die Arbeitslosigkeit jedoch wieder zurückgegangen. Die Wirtschaftskrise führte aufgrund der Abwertung der isländischen Währung aber auch zu einem Aufschwung des Fremdenverkehrs. Durch das Wachstum der Softwareentwicklungsbranche ist ein Bedarf an qualifizierten IT-Arbeitskräften entstanden, und es gibt einen Fachkräftemangel in der Metallindustrie, unter anderem für Schweiß- und Schmiedearbeiten. In Island fehlen außerdem Ärztinnen und Ärzte, da viele isländische Mediziner im Ausland arbeiten.
Wenn Sie nicht Isländisch sprechen, ist es am besten, über EURES nach Arbeit zu suchen. Für manche Stellenangebote werden Sie aufgefordert, unter http://www.vinnumalastofnun.is/eures ein Online-Bewerbungsformular auszufüllen. Für andere können Sie Ihre Bewerbung direkt an den Arbeitgeber schicken. Achten Sie darauf, auf diesem Formular möglichst detaillierte Angaben zu machen.
Sie können sich auch kostenlos bei einer oder mehreren privaten Arbeitsagenturen (rädningarpjönustur) anmelden, die Stellenanzeigen in lokalen Zeitungen lesen oder dort selbst eine Anzeige aufgeben.
Sie können Kontakt mit der lokalen Vertretung Ihrer Gewerkschaft (stettarfelag) aufnehmen: Sie ist über die aktuellen Trends in Ihrem Beruf informiert und kann Sie beraten, wo Sie bei der Arbeitssuche ansetzen sollten.
Denken Sie daran, dass in einem kleinen Land wie Island auch die Mund-zu-Mund- Propaganda ein wirkungsvolles Instrument ist: Viele Stellensuchende finden über familiäre Kontakte oder andere persönliche Netze Arbeit.Die gängigste Vorgehensweise besteht darin, einen Lebenslauf mit Anschreiben zu schicken. Ein Lebenslauf sollte nie mehr als zwei Seiten lang, aussagekräftig und aktuell sein. Legen Sie in dem Anschreiben dar, warum Sie sich für die freie Stelle interessieren und warum Sie der beste Bewerber dafür wären.
Bei einer Initiativbewerbung versuchen Sie, Ihre Bewerbung direkt der Person auszuhändigen, die für das Auswahlverfahren zuständig sein wird. Damit hinterlassen Sie einen stärkeren Eindruck.
Sie sollten Ihr Abschlusszeugnis auf Gleichwertigkeit und mögliche Anerkennung in Island prüfen lassen. Dies erleichtert dem isländischen Arbeitgeber die Einschätzung Ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten. Das kann Ihnen auch helfen, eine attraktivere, besser bezahlte Stelle zu finden.
Grundsätzlich gilt, dass Qualifikationen, die in Ihrem Heimatland zur Ausübung eines Berufes berechtigen, auch in anderen EWR-Ländern gelten. Höhere Universitätsabschlüsse, Abschlüsse mindestens 3-jähriger Hochschulstudiengänge (BA, BSc, BS) und berufliche Abschlüsse, die auf einem Abschluss des Sekundarbereichs aufbauen, werden in der Regel im EWR überall anerkannt.
Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ist zuständig für die Koordinierung der Anerkennungsverfahren. Die anderen Ministerien bearbeiten die Anerkennung von Abschlüssen in ihrem Zuständigkeitsbereich; so ist z. B. das Gesundheitsministerium zuständig für die Anerkennung von Gesundheitsberufen. Der beste Ausgangspunkt zum Sammeln der benötigten Informationen ist die Website http://www.menntagatt.is, die nationale Anlaufstelle für die Bewertung und Anerkennung von Qualifikationen.
Nennen Sie in Ihrem Lebenslauf mindestens zwei Personen, z. B. einen früheren Arbeitgeber oder Lehrer, die als Referenzpersonen fungieren können. Fragen Sie vorher bei den betreffenden Personen an, ob sie damit einverstanden sind. Die Referenzpersonen sollten wissen, wie Sie arbeiten, und bestätigen
können, dass Sie wirklich über die von Ihnen angegebenen Kompetenzen und Arbeitseinstellung verfügen.
Empfehlungsschreiben können von Vorteil sein. Die meisten Arbeitgeber ziehen es aber vor, die Referenzen selbst einzuholen. Erwähnen Sie die Empfehlungsschreiben in Ihrem Lebenslauf und seien Sie darauf vorbereitet, sie dann beim Vorstellungsgespräch vorzulegen.
Manche Arbeitgeber verlangen eine Bestätigung Ihrer lokalen Behörden, dass Sie nicht vorbestraft sind. Dies ist besonders bei Stellen in den Bereichen Pflege und Gebäudereinigung üblich, bei denen Sie oft in Privathaushalten oder Büros allein sind.
Vorstellungsgespräche dauern normalerweise 30 Minuten bis 1 Stunde. Sie laufen nicht nach einem festen Schema ab. Am besten präsentieren Sie sich so ehrlich wie möglich und verkaufen Ihre Fähigkeiten weder über noch unter Wert. Seien Sie höflich und bleiben Sie möglichst ruhig.
Der Arbeitgeber möchte im Vorstellungsgespräch herausfinden, wer Sie sind. Seien Sie nicht überrascht, wenn Ihnen Fragen zu Ihrem Privatleben gestellt werden. Nicht berufsbezogene Themen nehmen normalerweise nur einen kleinen Teil des Gesprächs ein und werden nur angesprochen, um die Atmosphäre zu lockern. Der Arbeitgeber dürfte die Kernpunkte Ihrer Berufserfahrung bereits aus Ihrem Lebenslauf kennen. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um eingehender über Ihre Kompetenzen zu sprechen und zu zeigen, dass Sie der beste Bewerber für die Stelle sind. Versuchen Sie, Ihre Gesprächspartner davon zu überzeugen, dass Sie zur Verbesserung der Qualität in ihrem Unternehmen beitragen können und bereit sind, dafür hart zu arbeiten.
Es wird gern gesehen, wenn Sie Fragen über die Art der Aufgaben stellen; nach dem Gehalt sollten Sie aber lieber erst fragen, wenn Sie sicher sind, dass Sie die Stelle bekommen - es sei denn, der Arbeitgeber spricht das Thema vorher an.
Am Ende eines Vorstellungsgesprächs sagt der Arbeitgeber Ihnen normalerweise, wann Sie von ihm hören werden. Tut er das nicht, hat er wahrscheinlich kein Interesse. Meldet der Arbeitgeber sich nicht innerhalb des angekündigten Zeitraums, nehmen Sie am besten mit ihm Kontakt auf und bitten um Rückmeldung.
Es ist immer besser, persönlich zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen. Falls Sie den Gesprächstermin jedoch nicht wahrnehmen können, erkundigen Sie sich, ob der Arbeitgeber das Gespräch als Telefonkonferenz führen kann. Auch Videokonferenzen werden in Island immer beliebter.Über Vergütung und Vertragsdauer kann im Vorstellungsgespräch verhandelt werden, manchmal finden diese Verhandlungen erst statt, wenn die Stelle einem Bewerber angeboten wurde. Nach isländischem Arbeitsrecht sollte der Arbeitsvertrag spätestens 2 Monate nach Arbeitsantritt vorliegen. Im Arbeitsvertrag sollte Ihr Gehalt festgelegt sein. Es gibt immer einen Spielraum zur Verhandlung der Vergütung. Sie haben jedes Jahr Anspruch auf ein Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber über die Vergütung.
Der üblichste Gegenstand von Gehaltsverhandlungen ist das Monatsgehalt. Wenn Sie oft Überstunden machen, kann es sinnvoll sein, einen Stundenlohn zu vereinbaren. Urlaubsgeld und Prämien sind festgelegt und müssen deshalb nicht verhandelt werden.
Normalerweise ist ein Probearbeiten nicht erforderlich, da es in Island sehr einfach ist, Arbeitskräfte einzustellen und wieder zu entlassen, und zu Beginn eines Arbeitsverhältnisses die Kündigungsfrist sehr kurz ist. Sie sollten aber für jeden Arbeitstag bezahlt werden.