Deutschland - um Arbeit zu suchen

Amtssprachen: Deutsch
Staatsform: Parlamentarische Bundesrepublik
Einwohnerzahl: 80,5 Millionen
Hauptstadt: Berlin
Währung: Euro (EUR)
EU- oder EWR-Mitglied: EU
Telefonvorwahl: +49
Internet-Ländercode: .de

Warum dieses Land?

Der größte EU-Mitgliedstaat hat von allem etwas zu bieten, von Weltstädten bis zu malerischen Dörfern und märchenhaften Schlössern, dramatischer Bergwelt, tiefen Wäldern und Sandstränden - und ein unvergleichliches Eisenbahnnetz, um das alles stilvoll zu erkunden.

Deutschland ist ein Industrie- und Wirtschaftsstandort, berühmt für die Qualität der Verarbeitung und das Design vor allem seiner Kraftfahrzeuge und Elektrogeräte. Das Land hat die Wirtschaftskrise gut überstanden und kann einen Zuwachs bei den Arbeitsplätzen verzeichnen, deren Zahl in anderen EU-Ländern abnimmt. Arbeitsuchende finden am leichtesten im Süden und Südwesten eine Stelle, während in den östlichen Ländern die Arbeitslosenquote zwar sinkt, aber immer noch fast doppelt so hoch ist wie im Westen. Die Sektoren mit dem größten Arbeitskräftebedarf sind Technik und Maschinenbau, wo qualifizierte Techniker und Ingenieure gesucht werden, sowie Baugewerbe, Pflege und Geburtspflege.

Arbeitsuche

Arbeitsuchende können sich auf der Web­site der Bundesagentur für Arbeit ein allgemeines Bild vom deutschen Arbeits­markt machen (siehe Bereich Links im EURES-Portal).

Hilfreiche Informationen zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland finden Sie auch auf der Website des Ministeriums für Wirtschaft und Technologie, des Arbeits­ministeriums und der Bundesagentur für Arbeit: http://www.make-it-in-germany.com.

Andere Stellenseiten können Angebote für bestimmte Berufe oder Regionen ent­halten. Wenn Sie eine genaue Vorstel­lung davon haben, wo Sie leben möchten, schauen Sie auf die Website der regiona­len Tageszeitung.

Tipps für die Bewerbung

Bei schriftlichen Bewerbungen sollten Sie unbedingt eine vollständige Mappe mit Ihrem Bewerbungsschreiben, Ihrem Lebens­lauf, einem Foto und einigen Empfehlungs­schreiben anlegen. Sorgen Sie dafür, dass keines Ihrer Dokumente Rechtschreibfehler enthält und Ihre Mappe tadellos aussieht.

Das Bewerbungsschreiben sollte nicht mehr als eine Seite und der Lebenslauf höchstens zwei Seiten lang sein und Angaben zu den Arbeitsinhalten der Stelle enthalten - oder Sie können ein Profil mit Ihren Kompetenzen und Fachkenntnissen beifügen. Der Stil der Mappe sollte der Position angemessen sein.

Wenn Sie Ihre Bewerbung per E-Mail schicken, wird empfohlen, Anschreiben,

Lebenslauf, Foto und Empfehlungsschrei­ben zusammen in einem Dokument zu schicken.

Ist es üblich, dem Lebenslauf ein Foto beizufügen?

Ein Foto ist nicht obligatorisch, wird aber von den meisten Arbeitgebern in einer Bewerbung gern gesehen.

Werden handschriftliche Bewerbungen bevorzugt?

Ein handgeschriebener Lebenslauf wird nicht bevorzugt, sofern dies nicht ausdrücklich angegeben ist.

Wird ein Lebenslauf im Europass-Format generell verwendet und akzeptiert?

Der Europass-Lebenslauf wird häufig verwendet - als eines von mehreren Formaten für persönliche Daten. In manchen Fällen bzw. für bestimmte Berufe ist es sinnvoller, ein individuelles Format zu gestalten, um sich von anderen Lebensläufen abzuheben.

„Eine Zusammenarbeit zwischen EURES Spanien und dem Ingenieursverband in Saragossa führte dazu, dass innerhalb weniger Monate über 20 Ingenieure auf Stellen in kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland und Skandinavien vermittelt wurden. Wir stellten auch Unterstützung und praktische Informationen für diese Arbeitnehmer - und die Unternehmen, in denen sie eingestellt wurden - bereit, um den Übergang zu erleichtern."

Teresa Vieitez Carrazoni, EURES-Be- raterin, Spanien

Telefonische Kontaktaufnahme

Wenn Sie Telefongespräche mit dem Arbeitgeber oder der Personalabteilung führen, seien Sie immer höflich und nennen Sie Ihren vollständigen Namen (Vor- und Zuname). Bereiten Sie Ihre Antworten vor und antworten Sie sachbezogen. Wenn Sie eine Initiativbewerbung erwägen, bereiten Sie gut vor, was Sie sagen wollen, und sorgen Sie dafür, dass Sie angemessen erklären können, warum Sie sich in dieser Form bewerben.

Sollte ich meiner Bewerbung Zeugnisse beifügen?

Ja, besonders, wenn sie einen engen Bezug zum Stellenprofil oder den geforderten Kompetenzen haben. Sie müssen nicht jedes Zeugnis beifügen (z. B. von einem Computerkurs vor 10 Jahren).

Sollte ich Referenzen, Empfehlungsschreiben oder ein Führungszeugnis vorlegen?

, die belegen, dass Sie ein effizi­enter, engagierter Mitarbeiter sind, sind ein Muss, wenn Sie Ihren potenziellen Arbeitge­ber überzeugen möchten, Sie einzustellen. (Das Arbeitszeugnis ist eine Bescheinigung, die jeder Beschäftigte in Deutschland von seinem Arbeitgeber anfordern kann. Das einfache Arbeitszeugnis enthält Daten zur Person und Angaben über Art und Dauer der Beschäftigung ohne Bewertung. Im qualifizierten Arbeitszeugnis werden auch Leistung, Qualifikation und Verhalten des Mitarbeiters gegenüber Vorgesetzten, Kol­legen und Kunden beschrieben.) Arbeits­zeugnisse und Kopien Ihrer Zeugnisse müssen Sie zusammen mit Ihrem Anschrei­ben und Ihrem Lebenslauf einschicken.

Referenzen oder Empfehlungsschreiben werden nicht oft verwendet. Nur in Ausnah­mefällen nimmt ein neuer Arbeitgeber mit Ihrem derzeitigen oder früheren Arbeitge­ber Kontakt auf.

Für eine Stelle im öffentlichen Dienst brau­chen Sie ein Führungszeugnis, das beim Bürgeramt beantragt werden kann. Bei anderen Stellen können Sie meist vor­her nicht wissen, ob Sie dies brauchen. Der Arbeitgeber kann es bei der Vertragsunter­zeichnung verlangen.

Übliche Zeitspanne zwischen der Ausschreibung einer Stelle und dem Arbeitsantritt

Bei ungelernten Tätigkeiten oder ausgebildeten Handwerkern und Facharbeitern kann sie bis zu einem Monat betragen, bei hoch¬qualifizierten Stellen bis zu 3 Monaten.

Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Der Arbeitgeber achtet sehr darauf, wie Sie sich bei diesem Termin präsentieren. Kleidung, Frisur, Schmuck, Ihre Haltung, Körpersprache, Blickkontakt und Ihre Aus­drucksweise werden sehr genau vermerkt. Überzeugen Sie Ihre Gesprächspartner davon, dass Sie sehr motiviert sind, die Stelle zu bekommen und stellen Sie Ihre Motivation unter Beweis, indem Sie wäh­rend des Gesprächs Fragen stellen.

Für den Fall, dass Ihr Wissen über das Unternehmen abgefragt wird, sollten Sie sich immer vorab informieren, worauf das Unternehmen spezialisiert ist, welche Pro­dukte es herstellt, wie viele Beschäftigte es ungefähr hat und wo seine Niederlassungen im In- und Ausland sind.

In Ausnahmefällen kann je nach Art der Stelle ein erstes Gespräch am Tele­fon geführt werden. Nur sehr wenige Unternehmen nutzen Skype oder andere VoIP-Instrumente.

Angemessene Kleidung

Sie sollten entsprechend dem Unternehmen und der Funktion gekleidet sein, für die Sie sich bewerben. Mitarbeiter von Banken müssen z. B. eine Krawatte tragen. Vermeiden Sie auffälligen Schmuck.

Wer wird anwesend sein?

Normalerweise wird das Gespräch von zwei bis sechs Personen geführt. Als Gesprächspartner kommen in Frage: der Firmeninhaber oder Geschäftsführer, Führungskräfte, Mitarbeiter der Personalabteilung und gleichgestellte Kollegen.

Gebe ich den Anwesenden die Hand?

Ja, es wird erwartet, dass Sie Ihren Gesprächspartnern die Hand geben, wenn Sie ins Gesprächszimmer kommen.

Gibt es einen typischen Ablauf des Vorstellungsgesprächs?

Ja, das Gespräch ist in der Regel sehr klar strukturiert. Es beginnt mit der Vorstellung der Unternehmensvertreter und des Unter­nehmens selbst. Dann ist der Bewerber


dran. Ein Unternehmensvertreter stellt von nun an Fragen aller Art.

Gegen Ende des Gesprächs hat der Bewer­ber Gelegenheit, weitere Fragen zu stellen. Zum Schluss erhält der Bewerber weitere Informationen über das Bewerbungsver­fahren und erfährt, wann ihm die Entschei­dung des Unternehmens mitgeteilt wird. Das Gespräch dauert in der Regel etwa 1 Stunde, kann aber unterschiedlich lang sein.

Denken Sie daran, dass einige Fragen hei­kel sein können. Fragen über Stärken und Schwächen oder unangemessene Qualifika­tionen müssen vorsichtig und diplomatisch beantwortet werden. Versuchen Sie, Ihre Schwächen als Stärken darzustellen. Wenn Sie z. B. wissen, dass eine Ihrer Schwächen Ihre Ungeduld gegenüber Kollegen ist, kön­nen Sie dem Arbeitgeber erklären, dass Sie gewöhnt sind, Ihre Kollegen an Fristen zu erinnern oder häufig nach Ergebnissen zu fragen.

Wenn Sie gefragt werden, ob Sie für die Stelle nicht überqualifiziert sind, können Sie antworten, dass dies im Moment vielleicht tatsächlich der Fall ist, Sie aber sicher sind, dass der Arbeitgeber, wenn Sie sich erst ein­mal im Unternehmen eingearbeitet haben, eine Aufgabe für Sie finden wird, die Ihren Qualifikationen eher entspricht.

Welche Fragen sind nicht zulässig?

In Deutschland gibt es ein Antidiskriminie­rungsgesetz, das Allgemeine Gleichbehand­lungsgesetz (AGGs). Darin ist festgelegt, dass Fragen zur eindeutig privaten Situa­tion, die nichts mit der Stelle zu tun haben, nicht zulässig sind. Fragen über Ihren all­gemeinen Gesundheitszustand, geplante Schwangerschaften, die finanzielle Situ­ation, Religion, Sexualität usw. betreffen Themen, die als rein private Angelegenheit gelten.

Aushandlung Ihrer Vergütung und zusätzlicher Leistungen

Vertragsverhandlungen hängen sehr vom Unternehmen und dem Sektor ab, in dem es aktiv ist. Wenn es sich nicht um eine Stelle mit fester Vergütung handelt, sind Lohn oder Gehalt verhandelbar. Denken Sie bei Verhandlungen daran, dass in Deutsch­land die Vergütung pro Stunde oder pro Monat angeben wird. Vergütungsfragen werden von der zuständigen Fuhrungskraft verhandelt.

Neben Ihrem Lohn oder Gehalt können Sie auch Zusatzleistungen vereinbaren, z. B. Urlaubsgeld und Jahresprämien, sofern diese nicht bereits im Vertrag des Unter­nehmens enthalten sind.

Ist ein Probearbeiten wahrscheinlich?

Manche Unternehmen fordern Sie zu 1 Probearbeitstag auf. Es wird empfohlen, dies nicht abzulehnen.

Wie lang ist die übliche Probezeit?

Im deutschen bürgerlichen Gesetzbuch ist keine feste Dauer der Probezeit festgelegt, sie darf aber nicht mehr als 6 Monate betragen. Die Probezeit ist nicht mit der Einstellung auf Probe zu verwechseln, die per se einen befristeten Arbeitsvertrag beinhaltet (dessen Befristung durch die Notwendigkeit der Erprobung begründet ist).

Erstattet der Arbeitgeber meine Kosten für die Wahrnehmung des Vorstellungsgesprächs?

Manche Unternehmen erstatten die Kosten für die Wahrnehmung des Vorstellungsgesprächs, es gibt dafür aber keine Regel. Sie müssen abwarten, ob Ihnen eine Erstattung Ihrer Kosten angeboten wird.

Wann erfahre ich das Ergebnis?

Wenn ein Unternehmen beschlossen hat, Sie einzustellen, wird es Ihnen das normalerweise telefonisch mitteilen.

Feedback und Nachfragen

Normalerweise erklärt der Arbeitgeber Ihnen am Ende des Gesprächs, wie die nächsten Schritte des Verfahrens aussehen und wie lange sie dauern werden. Ist der vereinbarte Zeitraum abgelaufen, ohne dass Sie etwas gehört haben, können Sie Kontakt aufnehmen und um weitere Informationen bitten.

Wie früh sollte ich zum Gespräch erscheinen?

Pünktlichkeit ist deutschen Arbeitgebern sehr wichtig.

veröffentlicht: 2014-09-23

Quelle: Europäische Kommission. Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration.

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