Belgien - um Arbeit zu suchen

Staat: Belgien
Amtssprachen: Niederländisch (Norden) Französisch (Süden), Deutsch
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
Einwohnerzahl: 11,2 Millionen
Hauptstadt: Brüssel
Währung: Euro (EUR)
EU- oder EWR-Mitglied: EU
Telefonvorwahl: +32
Internet-Ländercode: .be

Warum dieses Land?

Belgien ist Sitz von EU-Institutionen und anderen internationalen Organisationen und ein wohlhabendes und mehrsprachiges Land. Im niederländischsprachigen flämischen Norden liegen Nordsee­Badeorte, die historischen Städte Brügge und Gent und die pulsierende Hafenstadt Antwerpen. Das französische Wallonien im Süden bietet dichte Wälder, abgelegene Heidelandschaften und ein entspannteres Lebensgefühl. Brüssel ist ein Schmelztiegel beider Kulturen und eine große internationale Gemeinschaft.

Der Arbeitskräftemangel ist je nach Region unterschiedlich ausgeprägt, vor allem in Wallonien und Brüssel gibt es viele freie Stellen. Dies liegt teilweise daran, dass die Profile der Arbeitsuchenden nicht dem Bedarf der Arbeitgeber entsprechen. Die meisten Stellen gibt es im Dienstleistungsbereich und öffentlichen Sektor. Beträchtliche Nachfrage besteht auch im Gesundheitswesen, im IT-Bereich sowie nach Grundschullehrkräften, Reinigungskräften, Verkaufspersonal und Bürokräften.

Arbeitsuche

Um eine Stelle in Belgien zu finden, ist es nützlich, Niederländisch und/oder Franzö­sisch, die am weitesten verbreiteten Spra­chen, zu sprechen. Deutsch wird nur in einem kleinen Teil Belgiens gesprochen. Die Hauptstadt Brüssel ist zweisprachig: Für die meisten Stellen werden hier Niederlän­disch- und Französischkenntnisse verlangt. Aber auch viele englischsprachige Men­schen finden Arbeit in Belgien, vor allem in Brüssel. Beschäftigungsmöglichkeiten für Personen, die Englisch sprechen, finden sich unterhttp://jobsinbrussels.com.

Belgien hat vier öffentliche Arbeitsverwal­tungen für die verschiedenen Regionen und Sprachgemeinschaften.

Actiris in der Hauptstadt Brüssel (zweispra­chig Niederländisch/Französisch): http://www.actiris.be

Le Forem in Wallonien (südliche und fran­zösischsprachige Region): http://www.lefo-rem.be

VDAB in Flandern (nördliche und niederlän­dischsprachige Region): http://www.vdab.be

ADG in den deutschsprachigen Gebieten in Ostbelgien: http://www.adg.be

Die Rubrik Links im EURES-Portal enthält Links zu anderen Jobportalen und Zeitun­gen, in denen Stellenanzeigen erscheinen. Siehe auch die Website zur internationalen Mobilität und Belgien: http://www.bijob.be.

Tipps für die Bewerbung

Die meisten Arbeitgeber wählen die Bewerber anhand von Lebenslauf und Anschreiben aus. Wenn Sie sich per E-Mail bewerben, sollten Sie eine "professionelle" E-Mail-Adresse verwenden. Geben Sie Ihrer E-Mail eine eindeutige Betreffzeile und geben Sie sich Mühe mit dem Layout von Anschreiben und Lebenslauf. Verfassen Sie das Anschreiben nach anerkannten belgi­schen Gepflogenheiten (BlN-normen, soweit bekannt).

Ist es üblich, dem Lebenslauf ein Foto beizufügen?

Nein, das wird nicht empfohlen.

Werden handschriftliche Bewerbungen bevorzugt?

Nein, die meisten Bewerbungen werden per E-Mail geschickt.

Wird ein Lebenslauf im Europass-Format generell verwendet und akzeptiert?

Das landesübliche Format wird bevorzugt, aber das Europass-Format wird ebenfalls immer häufiger verwendet.

Telefonische Kontaktaufnahme

Wenn Sie beim Arbeitgeber anrufen, stellen Sie sich kurz und klar vor und benutzen Sie die geforderte Sprache. Bei einer Initiativbe¬werbung sollten Sie sich vorstellen und klar angeben, für welche Art von Stelle Sie sich bewerben.

Sollte ich meiner Bewerbung Zeugnisse beifügen?

Nein, sie werden in dieser Phase üblicherweise nicht verlangt. Sie müssen jedoch möglicherweise bei der Vertragsunterzeichnung vorgelegt werden, halten Sie also ein übersetztes Zeugnis bereit.

Sollte ich Referenzen, Empfehlungsschreiben oder ein Führungszeugnis vorlegen?

Referenzen oder Empfehlungsschreiben werden in Belgien nicht verwendet. Sie kön­nen verlangt werden, was aber nicht oft geschieht. Für bestimmte Stellen wird mög­licherweise ein Führungszeugnis gefordert.

Übliche Zeitspanne zwischen der Ausschreibung einer Stelle und dem Arbeitsantritt

6 Wochen, für manche Stellen (z. B. wenn es an Bewerbern fehlt) kann dieser Zeitraum jedoch viel kürzer sein.

Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Wenn der Arbeitgeber Ihr Profil interessant findet, können ein oder mehrere Gespräche sowie Assessments und Kompetenztests und psychologische Tests organisiert werden.
Bereiten Sie sich gut vor, indem Sie Recherchen über das Unternehmen anstellen, überlegen, warum Sie für diesen Arbeitgeber und in diesem Sektor arbeiten möchten und Antworten auf Fragen in einer anderen Sprache üben.
Ein Bewerbungsgespräch kann eher als eine Art Verhandlung denn als Befragung betrachtet werden. Für den Arbeitgeber sind Ihr Auftreten, Ihr Selbstbewusstsein, Ihre Höflichkeit und die Art, wie Sie sich präsentieren, entscheidend. Sie werden das Unternehmen vertreten und müssen ins Team passen.

Angemessene Kleidung

Kleiden Sie sich so, wie Sie es vom Inhaber der Stelle erwarten würden, auf die Sie sich bewerben. Schmuck und Parfüm sollten zu Ihrer Kleidung passen. Denken Sie daran, dass die Art, wie Sie sich präsentieren, Ihre Persönlichkeit widerspiegelt

Wer wird anwesend sein?

Das erste Gespräch führt meist ein Psychologe. Danach kann ein Gespräch mit dem Mitarbeiter, der Ihr direkter Vorgesetzter sein wird, oder sogar einem künftigen Kollegen folgen. Das letzte Gespräch zur Verhandlung des Gehalts usw. wird von einem Vertreter der Personalabteilung geführt. Planen Sie 45 Minuten für ein Gespräch und einen halben Tag für Tests ein.

Gebe ich den Anwesenden die Hand?

Ja, dies ist in Belgien üblich.

Gibt es einen typischen Ablauf des Vorstellungsgesprächs?

In der Regel stellen sich die Gesprächs­partner zu Beginn des Gesprächs vor. Dann werden die Bewerber aufgefordert, sich vor­zustellen. Der Gesprächspartner geht von sehr allgemeinen zu sehr speziellen Fra­gen über. Am Ende des Gesprächs kann der Bewerber zusätzliche Fragen stellen. Zum Abschluss werden praktische Absprachen in Bezug auf den Entscheidungszeitraum und eine Rückmeldung getroffen.

Die Atmosphäre ist normalerweise förmlich und professionell. Treten Sie sowohl vor als auch nach dem Gespräch professionell auf. Sprechen Sie nur über Themen, die für den Arbeitgeber von Interesse sein könnten. Ach­ten Sie darauf, wie die Gesprächspartner sich vorstellen. Reden Sie sie nur dann mit dem Vornamen an, wenn sie es auch tun. Denken Sie daran, dass die Atmosphäre bei einem Gespräch nicht immer die allgemeine Unter­nehmenskultur widerspiegelt.

Welche Fragen sind nicht zulässig?

Fragen über Religion, Sexualität, einen Kinderwunsch usw. müssen Sie nicht beantworten. Wenn Sie es ablehnen, auf zu heikle Fragen zu antworten, kann das für den Arbeitgeber auch ein Zeichen Ihres Selbstbewusstseins sein und als Stärke gewertet werden. Wenn Sie sich diskriminiert fühlen, können Sie offiziell Beschwerde einlegen.

Aushandlung Ihrer Vergütung und zusätzlicher Leistungen

Gehaltsverhandlungen finden normaler-weise in der Abschlussphase des Einstel-lungsverfahrens statt, wenn der Bewerber Gelegenheit hat, Fragen zu stellen. Das Gehalt wird normalerweise als Bruttovergütung pro Monat oder Stunde, je nach Vertragsart, angegeben. Trauen Sie sich ruhig, nach dem genauen Inhalt Ihres Vergütungs¬pakets zu fragen. Möglicherweise lässt sich im Rahmen des Jahresgehalts ein 13. oder sogar 14. Monatsgehalt aushandeln. Diese Zahlungen sind im ausgeschriebenen Gehalt nicht enthalten. Gehaltsverhandlungen sind nur in der Privatwirtschaft möglich.

Die wichtigsten Zusatzvergünstigungen über die gesetzlich vorgesehenen Leis-tungen hinaus sind: Essensgutscheine, Krankenhausversicherung, Dienstwagen, Mobiltelefon, Computer und die Erstattung von Fahrtkosten für Pendler. Die Verhand¬lungen werden zwischen dem Bewerber und einem Vertreter der Personalabteilung geführt.

Ist ein Probearbeiten wahrscheinlich?

Nach dem Gesetz ist ein 1-tägiges „Pro-bearbeiten“ nur möglich, wenn es über eine Zeitarbeitsvermittlung organisiert wird. (Das bedeutet, dass Sie für diesen Tag bezahlt werden.) Praktische Tests am Arbeitsplatz sind möglich, dürfen aber nicht länger dauern als zur Feststellung Ihrer Fähigkeiten erforderlich ist.

Wie lang ist die übliche Probezeit?

Sieben bis 14 Tage für Arbeiter, 1 bis 12 Monate für Angestellte.

Erstattet der Arbeitgeber meine Kosten für die Wahrnehmung des Vorstellungsgesprächs?

Im Allgemeinen erstattet der Arbeitgeber die Reisekosten nicht.

Wann erfahre ich das Ergebnis?

Das hängt von der Stelle und dem Arbeitgeber ab.

Feedback und Nachfragen

Wenn ein Arbeitgeber versprochen hat, sich innerhalb 1 Woche zu melden, rufen Sie nicht vor Ende dieses Zeitraums an. Wenn er sich nach 2 Wochen noch nicht gemeldet hat, können Sie anrufen und um Rückmeldung bitten.

Wie früh sollte ich zum Gespräch erscheinen?

Seien Sie immer pünktlich. Versuchen Sie, 5 Minuten vorher da zu sein. Wenn sich eine Verspätung wegen des Verkehrs, Verspätungen von Zügen usw. abzeichnet, tei-len Sie es dem Arbeitgeber mit. Haben Sie auf der Fahrt zum Vorstellungsgespräch auf jeden Fall eine Kontaktnummer dabei.

veröffentlicht: 2014-09-23

Quelle: Europäische Kommission. Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration.

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